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MITTELBURGENLAND




Eine Rotweinsorte spielt auf den 2.117 Hektar Rebfläche des Weinbaugebietes Mittelburgenland die Hauptrolle: der Blaufränkisch, der in Form von DAC Weinen seine Herkunft idealtypisch repräsentiert. Vier Gemeinden geben den Ton an: Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt, und zwei moderne Genossenschaften beweisen, dass Größe sehr wohl mit höchster Qualität konform gehen kann.
Überquert man den Sieggraben südlich des Neusiedler Sees und fährt in Richtung der ungarischen Grenze, landet man im Zentrum der österreichischen Rotweinkultur. Der erste Eindruck der Weinlandschaft mit den dicht bewaldeten Hängen lässt kaum glauben, dass auch hier der Einfluss des Neusiedlersees maßgeblich ist. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre wurden in diesem Gebiet erstmals Rotweine mit Identität gekeltert, und der Auslöser des großen Aufschwungs ist bis heute die Sorte Blaufränkisch, über deren Herkunft nicht allzu viel bekannt ist. Umso mehr haben sich die Weine einen Platz im internationalen Spitzenfeld verschafft.

Die topografischen und klimatischen Voraussetzungen sind günstig: Die Weingärten werden von der Buckligen Welt im Westen, dem Ödenburger Gebirge im Norden und dem Günser Gebirge im Süden geschützt. Aus der pannonischen Tiefebene im Osten kann der warme, trockene Wind ungehindert einströmen. Die schweren, tiefgründigen Lehmböden des Mittelburgenlandes mit ihrer großen Wasserspeicherfähigkeit sind geradezu ideal für den Blaufränkisch, aber auch für den Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Merlot, die ihnen Kraft und Struktur verleihen.
An einzelnen Standorten findet man unter anderem an den oberen Hängen Gneis, kristallinen Schiefer und Glimmer Böden und an den unteren Hängen sogar vereinzelt Abschnitte mit Kalkgestein. Zudem sind auch leichtere Böden mit sandigem Lehm und Kalkuntergrund vorherrschend.

Diesen Trend machen sich auch zwei moderne Winzergenossenschaften erfolgreich zunutze. Sie haben frühzeitig erkannt, dass beim Rotwein zeitgemäße Investitionen unerlässlich für Markterfolg und Exportchancen sind. Touristisch ist das Mittelburgenland ebenfalls zum attraktiven Ziel geworden, nicht zuletzt durch die Thermen, die in den letzten Jahren im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Boden geschossen sind. Ein buntes Freizeitangebot für alle Altersgruppen ist ein weiterer Pluspunkt des gastfreundlichen Gebiets.